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ZUNFTBESCHREIBUNG DER NARRENZUNFT „KLAMMHOKA“ FELLDORF 1976 E. V.


 

Mitglied des Närrischen Freundschaftsringes Neckar-Gäu e.V. gegr. 1968



Der Klammhoka, die erste Maske der Narrenzunft Felldorf, wurde zu Beginn der Fasnet 1981 aus der Taufe gehoben.
Klammhoka, unter dessen Übername die Felldorfer in der näheren und weiteren Umgebung bekannt sind, leitet sich von den ehemals im Ort häufig vorhandenen Handwerksberufen der Zimmerleute und der Mühlenbauern ab, zu deren Gerätschaften bekanntlich auch der Klammhaken gehört. Im übertragenen Sinne wird der Klammhaken mit den Felldorfern auch als Symbol des Zusammenhaltens in Verbindung gebracht. Die aus Holz geschnitzte Maske zeigt ein freundliches Gesicht mit roten Backen und einer überproportionalen Nase. Nach hinten wird sie durch einen Fuchspelz und ein grünes Nackentuch abgeschlossen. Die braune Jacke und die moosgrüne Hose sind auf die Maske abgestimmt. Die Hauptfarbe grün wurde landschaftsbezogen gewählt, da Felldorf von einem Grüngürtel umgeben ist.
Kreuzweise über die Schultern wird ein doppeltes Schellenband getragen. In Anlehnung an die erwähnten Handwerksberufe der Zimmerleute und Mühlbauern wurde deren Material Holz als Grundlage zur Herstellung der Glocken verwendet. Diese Ausführung aus Holz ist einmalig in unserer Gegend und sonst nur im oberschwäbischen Raum anzutreffen. An verschieden Stellen der Kleidung sind immer wieder die Symbole des Klammhakens angebracht, am auffallendsten an den Beinen und an Stelle der Augenbrauen. Weiße Handschuhe, sowie ein Beutel zum Verteilen von Bonbons und einer Rätsche gehören ebenfalls zur Maskenausstattung.

Seit Bestehen der Narrenzunft gehört auch der Narrenrat zum Gesamtbild der Zunft und besteht aktuell aus 10 Personen. Das Erscheinungsbild wurde im Jahre 2001 zum 3. Mal neu gestaltet und hebt sich seither farblich von den anderen Gruppen ab.
Unser Zunftzeichen den „Klammhoka“ findet man an den Ärmeln, den Taschen und auf der Rückseite der Weste wieder.
Der Hut wurde farblich an das übrige Häs angepasst und der Fuchsschwanz soll als typisches Merkmal der schwäbisch-alemannischen Fasnet und als Anlehnung an unsere Hauptmaske dienen. Die Lumpenkapelle „Blechquäler“ wurden im Jahre 1984 gegründet und spielte erstmals in der darauffolgenden Fasnet. Grund ihrer Gründung war ganz einfach die Lust am Spielen, aber auch das Problem, daß es immer schwieriger wurde eine Kapelle zu finden, die bei Umzügen die Zunft musikalisch begleitet. Heute zählt sie 25 Musiker, die aus der Narrenzunft nicht mehr wegzudenken sind.
Unsere zweite Maske neben den „Klammhoka“ die es seit 1994 gibt, hat ihren Ursprung im Erzräuber Maizel, einem Mitglied der damals in unserer Gegend gefürchteten und berüchtigten Hannikelbande. Am 5. August 1788 wurde dieser Räuber Maizel wegen „fortgesetzter qualifizierter Räuberei“ zum Tode verurteilt.
Der Platz, wo seinerzeit der Räuber Maizel hingerichtet wurde, heißt heute noch „Maizel“.
Die Masken selbst sind insgesamt nicht exakt gleich, Varianten ergeben sich durch die verschiedenen Ausführungen von Nase, Bart, Augen, Zähne und Wangen. Die langen, ungepflegten Haare werden teilweise von einem sackartigen Überwurf, der zur Tarnung diente, abgedeckt.
Typisch für die damalige Zeit ist das zweifach gewickelte Halstuch. Das Häs ist insgesamt in Erdfarben gehalten, zur Tarnung, und sehr weit geschnitten, da es hauptsächlich zusammengestohlen wurde.
Die dunkel gehaltene Jacke ist in der damaligen modischen Kragenform ausgeführt. Die unterschiedlichen Knöpfe zeugen ebenfalls von den Raubzügen der damaligen Zeit. Zu den Utensilien der Räuber zählen eine nachgebaute Vorderladerpistole, Garbenseile, Hasenfelle, Ketten, Dietriche, Schlüssel, ein Pranger, sowie ein Wagen, der das Abführen der festgestellten Räuber darstellt.
Zu Beginn des Jahres 2007 erweitert sich die Narrenzunft Felldorf um eine weitere Gruppe: Die „Müllers Leut“. Die Gründung der „Müllers Leut“ nimmt Bezug auf die baufällige Bannmühle, die Honor von Ow im Jahre 1810, auf der Gemarkung Felldorf neu errichten ließ und auf die wirtschaftlich abhängige Handwerkers-Zeit von Felldorf.
Der Müller trägt eine beige Jacke mit passender Hose und eine rote Weste. Die Müllerin besteht aus einem Dirndl mit rotem Rock, einer grauen Schulterstola, weißer Schürze und blauen Socken. Die 4 Hauptfarben sind weiß, beige, blau und rot. Beige leitet sich ab aus dem Getreide. Weiß symbolisiert das Endprodukt Mehl und die frühere Tracht des Müllers. Die knallrote Farbe des Klatschmohns und das leuchtende Blau der Kornblume waren einst fester Bestandteil eines wogenden Kornfeldes. Die blauen Socken symbolisieren ebenfalls das Standbein einer jeden Mühle - die Antriebskraft des Wassers für das Mühlrad.

Unser Narrenruf: Narri-Narro / Klamm-Hoka